Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 14

INHALTSANGABE

Kapitel 16

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 15

In der Zelle

NICOS ERZÄHLUNG

Am elften Tag nach meiner Verlobung reisten wir mit meiner Verlobten und unseren Familien nach Korinthos. Ich fühlte mich wie verloren, und konnte mich nicht an die vielen Plötzlichen Veränderungen in meinem Leben gewöhnen. Ich war nun verlobt, und in wenigen Stunden würde ich auch mit dem Entzug meiner Freiheit konfrontiert werden. Ich hatte aufgehört die Dinge selbst zu steuern. Von nun an würde ich den Ereignissen wie in einem Traum folgen.

Wir haben an diesem Tag bis zum Nachmittag hin den ganzen Zeitraum genutzt, den ich bis zum Antritt meiner Wehrpflicht hatte, damit ich nicht einen einzigen Augenblick der Freiheit  verpasste, und schließlich ging es ins Lager von Korinthos. Ich umarmte alle die mich begleitet hatten einzeln, und während ich zuletzt meine Verlobte küsste, überreichte ich ihr einen Brief. Dann nahm ich den Koffer mit den Notwendigsten Sachen und nährte mich dem Wächter, ich sagte ihm das ich in der Rangliste war, und er zeigte mir, wo ich hin gehen musste. Beim gehen beobachtete ich aus dem Augenwinkel meine Verlobte dabei wie sie meinen Brief las.

Ich fragte einen Soldarten, wo der Kommandant war, und er zeigte mir ein Gebäude. Ich wollte zuerst zu ihm gehen, weil ich nicht wusste, wie seine Untergeordneten auf meine Weigerung mich aufstellen zu lassen reagieren würden. Ich ging vor und betete zu Gott, dass er mir Kraft und Weisheit geben möge, um nach seinem Willen zu handeln. In meinem Kopf wirbelten Pläne umher, wie ich ihm  auf jede seiner möglichen Fragen antworten würde. Aber es beruhigte mich, dass er, wie mir die „Zeugen“ von Korinthos gesagt hatten ein Verständnisvoller Mann war.

Eine strenge Stimme riss mich aus meinen Gedanken:

-   Hey, wo glaubst du, dass du da hin gehst?

Ich drehte mich herum und sah einen Soldarten.

-   Ich möchte mit dem Herrn Kommandant sprechen! Antwortete ich.

-   Das ist verboten! Geh dich mit den anderen aufstellen lassen! Sagte er mit Nachdruck.

-   Aber ich habe etwas persönliches mit ihm zu besprechen! Sagte ich beharrlich.

-   Geh und tu was ich dir sage damit du keine Probleme bekommst! Sagte er.

Ich kehrte endtäuscht zurück, und setzte mich auf eine Bank, gegenüber vom Eingang. Ich sah erleichtert, dass meine Angehörigen noch da waren. Ich wartete ein Paar Minuten, bis der Nervenaufreibende Soldat wegging, und  während dieser Zeit, und während alle meine Angehörigen zu mir rüber schauten, bemerkte ich wie meine Verlobte mir den Rücken gekehrt hatte. Obwohl sie weit weg war, wusste ich das sie weinte, und sie wollte nicht das ich sie dabei sah, damit sie mich nicht traurig machte.

Ich stand wieder auf und ging vorsichtig zum Kommandanten.  An der Tür hielt mich jemand in Zivilkleidung an, und fragte mich, wo ich hin gehe. Als ich ihm sagte, dass ich zum Kommandanten wollte, sagte er zu mir:

-   Das bin ich.

-   Ich bin zur Klassifizierung hier, aber ich muss ihnen sagen, dass ich aus Gewissensgründen den Militärstatus verweigern muss.

-   In Ordnung, geh mit den anderen mit, und da sagen sie dir, was zu tun ist. Wir haben auch noch andere wie dich.

Ich verabschiedete mich von ihm und dachte verwundert „so einfach war es“, das wunderte mich. Es freute mich das es außer mir und dem Jungen, dem ich im Bethel begegnet war, auch noch andere wie mich gab, die mit mir dort sein würden.

Nachdem die Auswahlverfahren beendet waren, kam ich an den Tisch, an dem sie mir die Uniform überreichen würden. Natürlich weigerte ich mich, also informierten sie einen Korporal (der als Gefängniswächter diente), und mich in die Zelle bringen würde.

Die Zelle war in einem äußerlich altem aber sehr gepflegten Gebäude doch von innen gab es eine Menge Elend.

Ich wurde von Stamatis und Stathis, den beiden anderen „Brüdern“ die ebenfalls verweigert hatten sich aufstellen zu lassen begrüßt.

Der erste von ihnen war der, dem ich auch im Bethel begegnet war. Der zweite, war ein Mensch, der in den letzten Jahren so gelebt hatte, wie jeder der sich nicht um Gott kümmerte. Er war zwar  der Sohn von „Zeugen“ lebte  jedoch die ganzen letzten Jahre über, ohne Christliche Einschränkungen. Und das tat er  bis zu dem Tag, an dem er nach Korinthos ging, um sich dort zu präsentieren. Und während jeder in seiner Familie glaubte, dass er sich als Soldat „kleiden“ würde, änderte er plötzlich seine Meinung und beschloss, seinen Dienst  zu verweigern und sich der Religion seiner Eltern, die er so lange vernachlässigt hatte anzunehmen.

Seine Unwissenheit war sogar in grundliegenden Glaubensfragen der „Zeugen“ sichtbar. Parallel zu seiner Inhaftierung hatte er mit tief verwurzelten Leidenschaften zu kämpfen, die er durch das Leben, das er bis dahin geführt hatte, erworben hatte.

Von Anfang an bemerkte ich, dass beide sich dem Gefängniswerter gegenüber wie bei einem engem Freund verhalten haben, und umgekehrt genauso.

George der kooperative Gefängniswächter, war ein guter Kerl, der alles tat, um unseren Aufenthalt dort angenehmer zu machen. In diesem einem Monat, in dem ich da in dieser Zelle blieb, wurde er auch zu meinem Freund, und wir begonnen sogar ein „Bibelstudium“  aus einem der Bücher der Organisation zusammen. (Später hatte er es auch nicht versäumt uns im Militärgefängnis von Awlona zu besuchen). Es überraschte mich, dass er uns frei im Archivbereich und  sogar auf dem Hof herumlaufen ließ,   von wo aus wir durchaus flüchten und leicht auf die Straße gelangen konnten. Aber dies haben wir nie getan, um unserem Freund George keine Probleme zu bereiten.

Als ich zum ersten Mal meine neue Zelle und besonders das Bett sah, fragte ich mich wie ich dort liegen konnte. Die Matratze und auch die Bettdecken waren mit allerlei „Sekreten“ bedeckt. Ich atmete tief ein und setzte mich auf die Schmutzige Matratze.„Jetzt muss ich da durch, es bleibt mir nichts mehr anderes übrig“ dachte ich. Bald aber hatte ich mich an die Situation gewöhnt und wählte die saubersten Militärdecken aus, die dort für die Zellen übrig geblieben sind. Die einzigen Tröstlichen Dinge, waren die freundlichen Gefängniswärter, die Besuchszeiten und das köstliche (und reichliche) Essen. Wie jeder geschulte "Zeuge" begann ich vom ersten Augenblick an  den Menschen um mich herum, von Gefängniswärtern und Wachleuten bis hin zu Drogenabhängigen und Deserteuren meinen Glauben beizubringen. Selbst ein Neuwächter den alle „einen "Magier“ nannten, entging meinen Bemühungen nicht.

Während meines  ersten Monats dort begann ich zwei „Bibelstudien“, eines mit dem Gefängniswachtmann und eines mit einem Drogenabhängigem namens Dimitri.

Da ich nicht wusste, dass die Briefe der Gefangenen gelesen wurden, schrieb ich den ersten Brief an meine Verlobte, in dem ich verschiedene Dinge gegen den Militärdienst schrieb. Der Brief ging verloren…

 Der Gefängniswärter war durch unser Studium so sehr  beeinflusst, dass er eines Nachts die Soldarten in den „EEC“ sammelte und  ihnen all das zu vermitteln begann was er über die Zukunft der Welt so wie sie sich die „Zeugen“ vorstellten gelernt hatte.

Dieser Monat verging für mich langsam, so langsam, dass er so viele Erinnerungen wie ein ganzes Jahr im Militärgefängnis von Awlona hinterließ. Ich verbrachte meine Tage damit, meine neue Bibel zu lesen die ich vor ein paar Monaten gekauft hatte, und schrieb Briefe an meine Verlobte. Ich habe sogar einen neuen Tagesplan zusammengestellt, um jede Minute im Gefängnis zu meinem „Geistigem Fortschritt“ zu nutzen. Ich hatte das, was sie in der  Wachturm - Organisation „tiefes Gefühl der Dringlichkeit der Zeit“ nennen.

Schließlich kam der Tag, an dem sie mich nach Awlona schiecken würden. Ich kam in den „Käfig“ und nach zwei weiteren Stationen (eine in der Gendarmerie und eine im Transport), sah ich die Gefängnismauern. Unterwegs lief  abgesehen  von dem unhöflichen  Verhalten eines Vogesetzten in der Gendarmerie alles gut. Er meinte, dass  er gern dazu in der Lage gewesen wäre „uns alle die wir nicht dem Lande dienten zu erschießen“. Er betrachtete sich selbst offensichtlich als „Patriot“. Während er dies sagte, dachte ich über die vollkommen andere Behandlungsweise in der Zelle, sowohl vom Gefängniswerter dem Wächter und dem Besitzer als auch den Soldat den sie schieckten um mich umzustimmen nach . Er war ein freundlicher Typ, aber er kannte sich in Glaubensfragen nicht genügend aus. So war es leicht für mich zu antworten, und sogar seine eigenen Argumente gegen ihn zu richten. Ich erinnere mich, daran wie er am Ende eines Gesprächs einen anderen Gefangenen um Hilfe bat, und ihn fragte: „Du da mit dem Bart, glaubst du auch was der da sagt?“

Ja! War Dimitris Antwort der Bereits mehrere „Bibelstudien“ in seinem Dienst hatte. Danach ging der Soldat und kam nicht wieder zurück.

 


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