Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 24

INHALTSANGABE

Kapitel 26

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 25

Abstands Erhöhung

NICOS ERZÄHLUNG

Die folgenden Monate waren für mich Monate des intensiven Studiums. Ich habe meinen Freund George darum gebeten, mich mit Friscula bekannt zu machen, damit ich mehr erfahren konnte. Er gab mir seine Telefonnummer. Bald rief ich ihn an, und wir lernten uns kennen. Aber da es sich um Ferngespräche handelte, konnten wir nicht lange miteinander reden. Dann schlug er vor, mich mit einem Ehepaar ehemaliger „Zeugen“ bekannt zu machen, die ein Ferienhaus in Salamina besaßen, damit sie mir alle Publikationen und Kassetten geben konnten, die sie über den christlichen Glauben hatten.

Damals versammelten sich die ehemaligen „Zeugen“ jede Woche in einem Haus in Athen, und Friscula teilte ihnen die Ergebnisse seiner Untersuchungen mit.

Je mehr ich Friscula kennen lernte, desto mehr wurde mir klar, wie schlecht er von meinen ehemaligen Glaubensbrüdern behandelt worden war. Immerzu kamen Gerüchte über ihn auf: dass er ein zwanghafter Raucher geworden sei, dass er sich habe scheiden lassen und noch mehr lächerliche Gerüchte, die nicht einmal Anschuldigungen waren, aber von den „Zeugen“ mit krankhafter Phantasie als Beweis dafür angesehen wurden, dass man ein Penner wird, wenn man die Organisation verlässt. Ähnliche Anschuldigungen kursierten auch über meinen Freund George. Das am weitesten  hergeholte von ihnen war, dass er ein päpstlicher Priester geworden war!

Und die Verantwortungslosigkeit derjenigen, die diesen Unsinn verbreiteten, war so groß, dass sie nicht bedachten, dass ein päpstlicher Priester nicht verheiratet sein konnte! Mein Freund aber hatte eine Frau und Kinder!

Der einzige Vorwurf, der gegen die Abtrünnigen und insbesondere gegen Friscula erhoben wurde, war Hochmut, dass sie sich angeblich aus Stolz wie der Teufel, für besser als die Organisation hielten und abtrünnig wurden. Aber die Realität war das genaue Gegenteil! Damit jemand akzeptiert, dass das , was er glaubt, falsch ist, braucht man Demut. Demut ist gefragt, und sei es auch nur, um sich vorzustellen, dass man  auf dem falschen Weg sein könnte. Im Gegenteil, ihre Ankläger besaßen nicht einmal die grundlegende Demut für diesen Gedanken. Sie glaubten stolz (wie der Pharisäer im Gleichnis), dass sie die Guten waren  und alle anderen der Zerstörung würdig sind. Sie hatten die Wahrheit, die nur sie lehren konnten, es gab niemanden außer der Organisation, von dem sie lernen konnten!

Friscula war ein herabgelassener Mann, der sich dafür einsetzte, den ehemaligen „Zeugen“ zu helfen, den Irrtürmen zu entkommen, die man ihnen dort jahrelang beigebracht hatte, damit sie sich ohne Hochmut in die Gesellschaft integrieren konnten. Als die ehemaligen „Zeugen“ ihn baten, eine neue Religion in Griechenland zu leiten, lehnte er demütig ab. Als er merkte, dass einige anfingen, an ihm zu hängen, wie sie es einst bei der Wachturmorganisation getan hatten, hörte er sogar mit den wöchentlichen Versammlungen auf, und ermutigte die ehemaligen „Zeugen“ dazu, ihre eigenen Studien und ihre eigenen Versammlungen durchzuführen.

Aber noch während seiner Sitzungen wurden alle Dinge, die er studierte, auf Kassetten aufgenommen. Derjenige, der sie aufgenommen hat, war ein freundlicher und bescheidener Mann, der mit seiner Mutter aus Ägypten verbannt worden war, weil sie „Zeugen“ waren, und daraufhin kamen sie nach Griechenland. Als er jedoch die antichristlichen Aktionen von Rulis sah, die von seinen Agenten per Video überwacht wurden, trennte er sich von der Organisation und traf irgendwann auf die Gemeinde von Friscula.

So bekam ich über 100 Kassetten in die Hände, eine nach der anderen von ihm aufgenommen. Und jedes Mal, wenn ich sie heimlich bei der Arbeit hörte, erschütterten sie das Gebäude, das die Wachturmgesellschaft seit meiner Kindheit in mir errichtet hatte. Stein für Stein erbauten sie ein neues Gebäude, das die Leiter sein sollte, die mich zur wahren und wahrhaftig unfehlbaren Kirche des Herrn führen würde.

Anfangs hörte ich zum ersten Mal eine Analyse über "die Große Volksmenge" der Offenbarung , die in Kapitel 7 erwähnt wird. Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass die große Menge ebenso in den Himmel kommen würde wie die 144.000. Es war in den Versen so offensichtlich! Die große Schar ( der Version) war dort wo die 24 Ältesten waren, im Himmel! Und es gab sogar einen Vers in der Offenbarung 19/1, der eindeutig besagt, dass es sich um eine Himmlische Ordnung handelt.

Doch was waren dann die „anderen Schafe“ aus dem Gleichnis des Herrn in Johanes 10?

Die nächste Kassette, die ich hörte, hatte dieses Thema. Zu meiner Überraschung fand ich dort eine Reihe von Gründen, die mich davon überzeugten, dass die Schafe in der Herde die Israeliten des mosaischen Gesetzes waren, und die anderen Schafe die Heiden, die Christus akzeptieren würden,  und die eins  mit den Gläubigen Juden werden würden.

Könnte das Evangelium vielleicht aber verändert werden und ebenso von einer Irdischen Klasse sprechen, wie es die „Zeugen“ glaubten? Eine weitere Reihe von Kassetten bewies, dass  das Evangelium „einst (einmal) den Heilligen übergeben wurde“, und das würde sich selbst dann nicht ändern,wenn ein „Engel vom Himmel“ darum bitten würde. Es musste immer zu von derselben himmlischen Hoffnung die Rede sein, die der Herr und die Apostel verkündet hatten. Jeder der ein anderes Evangelium verkünden würde, würde „verdammt“ sein (Galater 1: 7-9).

Aber war die Organisation dann vielleicht  nicht von Gott? War sie dann auch verdammt? Dies begann ich zu vermuten, als ich die Kassetten über den „treuen und verständigen Sklaven“ hörte. Auf diesen Kassetten waren, eine Reihe  Dutzender  Verse die bewiesen, dass jeder, der sich selbst weise nennt (wie es der Treue und verständige Sklave der Zeugen machte) „dem Herrn zuvorkommt und ein Narr ist“. (A Korinther 3: 18, 4: 1-5, 10: 12). Es stellte sich ebenfalls heraus, dass mit „Sklave“ hier nicht eine Gruppe von Menschen gemeint ist, sondern  jeder Einzeln, egal ob man nun böse oder gerecht ist. Aber zum ersten Mal bemerkte ich auf dieser Kassette, dass auch Friscula einen Fehler in seiner Interpretation des Gleichnisses vom Sklaven hatte. Es konnten unmöglich alle Christen hier gemeint sein! Etwas anderes ging hier vor sich, aber ich würde noch drei weitere Jahre brauchen, um es zu verstehen.

Die Verwendung der Kassetten war schwierig. Man brauchte einen Kassettenrekorder, um sie anzuhören, und selbst dann war  es  immer noch nicht einfach den gewünschten Teil zu finden. Es musste also etwas getan werden, um ihren Gebrauch einfach zu machen.

So begann ich also, alle Verse und Interpretationen und alle Reden aufzunehmen und aufzuzeichnen. Ich habe mir die Kassetten angehört, und dies dauerte mehrere Monate. Aber die Tatsache, dass ich sie aufgezeichnet habe, war für mich sehr nützlich. So konnte ich diesen ganzen Schatz des Wissens aufbewahren, und ich konnte ihn vor mir haben, wann immer ich es wollte. In der Gruppe der ehemaligen „Zeugen“ gab es kein zentrales Führungsgremium, das nur dieses die Ergebnisse seiner Untersuchungen bekannt gab. Jeder konnte das Thema studieren, das er studieren wollte, und es mit den anderen teilen. So war meine Arbeit auch für diejenigen nützlich, die meine Schriften von den Aufnahmen erhalten haben. Natürlich gab es außer Friscula auch noch andere die studierten und viel Arbeit leisteten. Vor allem zwei Personen die ich später mit viel Freude kennenlernen durfte, verrichteten ihre Arbeit, ohne gesehen zu werden, einer von ihnen sogar vom Gefängnis aus! So kam ich auch in Besitz einiger äußerst nützlicher Publikationen : Eine davon war das übersetzte Buch von Raymond France mit dem Thema „Gewissenskonflikt“. Dort schrieb Raymond alle Ereignisse der Spaltung rund um 1982 auf. Wie der Fehler rund um das Jahr 1914 entdeckt wurde, wie die Korrektur von der Leitenden Körperschaft abgelehnt wurde und wie seine Entfernung aus der Organisation eingefädelt worden war. Das  andere war eine Studie von Johnson, die mit unwiderlegbaren historischen Beweisen belegt, dass nicht der 20ste Jahrhundert der schlimmste Jahrhundertder Geschichte war, wie es die „Zeugen“ glaubten, der schlimmste war der 14te Jahrhundert. Aber bis zu dem Zitpunkt  hatte ich keine Enzyklopädie aufgeschlagen, um das festzustellen! Ich habe mich nur auf das verlassen, was die Organisation falsch dargestellt hat! Ich habe auch den Text der Presskonferenz von Friscula erhalten, über die ich mich so aufgeregt hatte. In derTat war er ganz anders als der, der Journalisten!

So vergingen die Monate, aber in der Zwischenzeit traten einige Probleme auf.

 


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