Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 19

INHALTSANGABE

Kapitel 21

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 20

Die ersten Zweifel

NICOS ERZÄHLUNG

Ich nahm die Bibel, eine Ausgabe des Neuen Testaments und einige Bücher der Organisation mit. Aber hauptsächlich stützte ich mich auf ein kleines Büchlein, das die Geschichte der Kirche in kürze zusammenfasste und voll von Skandalösen Indizien gegen sie war. Aber der Grund aus dem ich gerade dieses verwendete, war, dass auf der ersten Seite die Zustimmung des Heiligen Rates stand, also dachte ich, dass das, was ich meinem Gesprächspartner zeigen würde, unbestreitbar wäre. Mir war weder bewusst, dass der Heilige Rat Bücher genehmigt, die er nicht gelesen hat, noch dass die Genehmigungen des Heiligen Rates nicht immer von der gesamten Kirche akzeptiert werden.

-   Bevor wir das Gespräch beginnen, sagte er zu mir, … müssen wir unsere Quellen festlegen. Du musst also wissen, dass wir Orthodoxen, außer der Bibel nur den ökumenischen Rat und kurz gesagt die gesamte Heilige Tradition als „Glaubens Quelle“ akzeptieren. Dass ich mich in diesem Moment dazu bereit erkläre, mit dir, nur aus der Bibel zu diskutieren, ist ein Zugeständnis, das ich mache, damit dir geholfen werden kann. Akzeptierst du außer der Bibel, alle Bücher deiner Organisation?

-   Nur das, was nicht durch ein besseres Verständnis von der Organisation überarbeitet wurde! Antwortete ich, so dass er nicht anfing mir von den gelegentlichen Änderungen der Organisation zu erzählen. Doch ich hatte bereits ein Problem. Schon mit seinen allerersten Worten, hatte er das Büchlein, das ich mitgenommen hatte, unbrauchbar gemacht, weil es nicht von einem Ökumenischen Rat genehmigt worden war!

So begann das Gespräch, und ich zog es vor selbst anzufangen, so dass ich ihn die ganze Zeit über in der Defensive halten würde, und er nicht zum Angriff kommen konnte. Nachdem ich meine Zeit damit verbracht hatte, ihm alles zu erzählen, was in dem Buch geschrieben stand, antwortete er mir, dass dieser Autor, obwohl er ein Theologe ist, kein wirklicher Orthodoxe ist und protestiert. Deshalb ist sein Buch nicht unbedingt korrekt. Doch er beließ es nicht dabei, sondern fing an, mir einfache Antworten auf alle meine Argumente zu geben, bis er meine gesamte Argumentation in nur wenigen Minuten zunichte machte.

Ich schaute ihn erstaunt an, und er muss es bemerkt haben, denn er sagte:

-   Es tut mir leid, dass ich deine Argumente so zunichte mache, aber die Dinge sind so simpel!

Da wir die Zeit gleichmäßig aufgeteilt hatten und seine Zeit bereits abgelaufen war, musste ich wieder sprächen, und ich würde ihn wieder in die Defensive locken. Also erhielt ich den Angriff aufrecht, und zwang ihn so sich die ganze Zeit über zu verteildigen. Und das ging sechs Stunden lang so weiter! Aber weil er sich ständig verteildigen musste, hatte er nie die Zeit ein Thema zu meiner Religion ernsthaft anzusprechen.

Ein paar Minuten vor dem Ende der Unterhaltung, und während ich dabei war, St. Konstantin viele Dinge vorzuwerfen, die ich gehört und gelesen hatte, holte ich ein Band einer Enzyklopädie heraus. Dort standen eine Menge schlechter Dinge über den Heiligen.

-   Glaubst du alles, was in den Enzyklopädien geschrieben steht? Fragte er mich.

-  Alles außer der Evolution. Antwortete ich.

-   Glaubst du dann auch das hier? Fragte er mich und holte eine Kopie irgendeiner Enzyklopädie aus seiner Tasche. Das Thema drehte sich um Jerusalem. Dort stand unter anderem, dass die Verwüstung von Jerusalem „im Jahr 587 und nicht 607 vor Christus“ stattfand, wie es mir von der Wachturmgesellschaft gelehrt worden war. Dies hatte große Auswirkungen auf alle Lehren dieser Adventistischen Organisation, denn dieses Datum „untermauert“ ihre zentrale Lehre, seiner Rückkehr im Jahr 1914. Auf dieser Lehre „beruhen“ fast alle anderen Dogmen dieser Organisation, sogar ihre Behauptung, dass sie seit 1919 „die Organisation Gottes“ sind. Ich war mir dessen natürlich noch nicht bewusst geworden, also betrachtete ich die Lehre von 1914 als ein Datum ohne größere Bedeutung. Genau so aber auch mein Gesprächspartner, der es wie ein bloßes bösartiges Dogma sah, das widerlegt werden musste. Als ich ihm also eines der Bücher der Organisation herausholte, dass das Ziel hatte zu beweisen, dass Jerusalem im Jahr 607 zerstört wurde, hat er nicht großartig darauf bestanden, und sagte, dass „die Organisation uns im Voraus die Augen mit solchen falsch dargestellten Artikeln, für den Fall, dass wir die Wahrheit erkennen verschließen will.“

Ich, hatte nicht verstanden, was in diesem Buch stand, aber ich erinnerte mich daran, dass es in einem Anhang dieses Thema gab. Was ich nicht wusste, war dass der Autor dieses Anhangs, Raymond Franz, das Mitglied der Leitenden Körperschaft und Neffe des Firmen Präsidenten, als Abtrünniger ausgeschlossen worden war, weil er nicht mehr an dieses Datum glaubte! Als ich noch im Gefängnis war, hatte ich gehört, dass der Neffe des Präsidenten Franz, ausgeschlossen wurde und die Leitende Körperschaft verlassen hat, aber damals, habe ich dem nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich war mir auch jetzt noch nicht bewusst darüber, wie dies mit dem hier diskutierten Thema zusammenhing. Aber die Tatsache, dass ich mich mit dem Thema nicht gut auskannte, hat mich sehr gestört. Wenn ich den Anhang sorgfältig studiert hätte, dann hätte ich ihm angemessen Antworten können, so dass, er die Wahrheit erfährt, in dem er sehen würde, dass die Organisation mehr wert ist als jede Enzyklopädie. Gleichzeitig hatte er aber auch eines meiner weiteren Argumente gegen den Heiligen Konstantin zurückgewiesen, da ich eben selbst die Enzyklopädien unzuverlässig gemacht habe!

Irgendwo an diesem Punkt waren wir gezwungen das Gespräch zu unterbrechen, weil meine Frau und meine Schwiegermutter, besorgt über meine sechsstündige Abwesenheit an der Tür klopften. Ich fühlte mich lehr, denn alle meine Argumente gegen die Orthodoxen waren auf unerwartete Weise beantwortet worden, auch wenn er nicht genügend Zeit gehabt hatte, um viel gegen meine Religion zu sagen. Ich war also entwaffnet, war aber auch nicht davon überzeugt, dass er Recht hatte. Ich wollte dieses Gespräch wiederholen und fühlte mich nun als sein Freund. Doch für ihn galt nicht dasselbe.

Am nächsten Tag ging ich zum Straßendienst. Wie gewöhnlich kam bald auch mein gestriger Gesprächspartner an. Diesmal sah ich ihn mit Freude und grüßte ihn. Seine Antwort schockierte mich.

-   Du bist ein Agent und Sammler! Rief er wütend. Offensichtlich glaubte er, dass er mich von meinem Irrtum überzeugt hatte, und dass ich unbelehrbar sei.

Aber auch ich wurde wütend auf ihn, da ich nach so vielen Stunden Freundschaftlicher Unterhaltung, mehr Freundlichkeit erwartet hatte. So hatte er alles Gute dass er sechsstunden über in mir aufgebaut hat, innerhalb weniger Sekunden nieder gemacht. Die Orthodoxen erschienen in meinen Augen wieder als vernichtungswürdige Lügner, und Menschen mit jeder schlechten Eigenschaft. Aber der Samen, den er rund um das Datum des Falls von Jerusalem gestreut hatte, war nicht verloren gewesen. Er mag zwar mein Feind gewesen sein, aber das was er gesagt hatte war ein gutes Forschungsthema. Wenn ich das nächste Mal auf das gleiche Argument stoßen würde, wüsste ich wie ich damit angemessen umgehen kann. Also begann ich eine Recherche zu diesem Thema aus den Publikationen der Organisation. Nicht dass ich alles verstanden hätte, aber ich bekam eine Vorstellung des Problems und konnte nun die Argumente, die für 1914 sprachen nachplappern.

Jedoch brachte mich ein neues Ereignis zurück zur gleichen Studie. Eines Tages erzählte mir meine Schwägerin, mit der ich zusammenarbeitete, von einem ihrer bekannten „Zeugen“, dass er sie darüber informiert hatte, dass die Organisation Beweise dafür gefunden hatte, dass die Lehre von 1914 falsch war, und dass sie planten bald die Änderungen vorzunehmen. Ich hielt es ohne Vorurteile für möglich, und war bereit, es als „Neues Licht“ zu akzeptieren. Doch die Tatsache, dass ich mich mit diesem Thema schon kurze Zeit vorher herumgeschlagen hatte, und auch die Tatsache, dass ich in der Enzyklopädie ein anderes Datum gesehen hatte als das, das die Organisation angab, machte mich ungeduldig. Ich konnte nicht darauf warten wann die Wachturm Ausgaben mit den Änderungen veröffentlicht werden würden. Also begann ich einen erneuten Studienzyklus zu diesem Thema, diesmal mit einem anderen Ziel.

Die Studie musste fast vollständig aus der Bibel erfolgen, so dass wenn es irgendeinen Irrtum in dieser Lehre gab, dieser von dort aus klar ersichtlich wurde. Anschließend würde ich es mit den Schriften der Organisation vergleichen, um zu sehen, ob es einen Unterschied in der Denkweise gibt. Aber in Wirklichkeit hatte ich, in der Hoffnung, dass die Informationen des Bekannten meiner Schwägerin falsch waren, nicht erwartet etwas zu finden. Diese Studie zog sich über einen Täglichen Zeitraum hinweg, und dauerte sechs Monate. Ich habe mehrere Stunden am Tag die Beweise, die ich sammelte, studiert und aufgeschrieben. Ich war überrascht von der Komplexität der Ereignisse des betreffenden Zeitraums. Während ich den Eindruck hatte, dass es eine Migration von Juden aus Jerusalem gab, fand ich heraus, dass es vier waren! Das machte die Sache kompliziert, denn ich musste mir bei jedem Punkt ansehen von welcher die Rede war. Ich kam auch durch den ständigen Wechsel der Könige Israels durcheinander, während ich ihre Königsjahre zählte. Und um das Thema noch komplizierter werden zu lassen, gab es auch noch zwei Verschiedene Königreiche, das zähn Stämmige und das zwei Stämmige, jedes von ihnen mit seinem eigenem König, aber auch der Unterschied unseres Kalenders von dem der Hebräer und der Babylon, die von Buch zu Buch der Bibel unterschiedliche Zahlen angaben.

Aber am Ende von etwa sechs Monaten, war ich zu einigen Schlussfolgerungen gekommen. Ich habe sie in einer chronologischen Tabelle der Reihenfolge nach aufgezeichnet, und dann die Bücher der Organisation zum Vergleich geöffnet. Der Vergleich enttäuschte mich. In der entsprechenden  Zeittafel  der Organisation, fand ich eine Lücke und eine Unklarheit, von der eine lange Reihe von unterschiedlichen Daten ausgingen. Das Seltsame war, dass ich durch die Argumentation des Buches: „Dein Reich Komme“, nicht einmal mit den Daten der Historiker einverstanden war. Nachdem ich mich eine Weile gequält hatte, um die Unterschiede in Einklang zu bringen, dachte ich, Dass es unmöglich ist, dass ich innerhalb von sechs Monaten etwas entdeckt habe, was die Organisation Gottes, in einem Jahrhundert nicht entdeckt hat. Ich muss irgendwo einen Fehler gemacht haben“. Also machte ich ein Fragezeichen hin und legte meine Studie in die Bibel. Gott wird mir zu gegebener Zeit die Frage beantworten“, dachte ich.

 


Kapitel 19

INHALTSANGABE

Kapitel 21


Formatierungsdatei 31-7-2021.

Formatieren der letzten Formatierungsdatei 30-3-22.

Oben