Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 37

INHALTSANGABE

Kapitel 39

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 38

Sich an die neue Situation gewöhnen

NICOS ERZÄHLUNG

Bevor diese Ereignisse eintrafen, musste ich noch ein weiteres Mal meine Mutter und meine Großmutter vorbereiten. Während wir eines Tages etwas besprachen und sie gerade die Orthodoxen beschuldigte, sagte ich zu ihr:

- Beschuldige sie nicht, denn vielleicht haben sie einen Grund dafür.

Sie schaute mich seltsam an, weil sie an die feindselige Haltung gewöhnt war, die ich bisher ihnen gegenüber eingenommen hatte. Außerdem war ihr aufgefallen, dass ich in letzter Zeit viele orthodoxe Bücher las.

- Warum liest du in letzter Zeit orthodoxe Bücher? Fragte sie mich.

- Das was ich in den orthodoxen Büchern gefunden habe, habe ich nirgendwo sonst gefunden, sie sind sehr Tiefgründig ! Antwortete ich.

- Die Orthodoxen? Fragte sie mich ungläubig.

- Die Orthodoxen! Antwortete ich und begann ihr einige Dinge zu zeigen.

Aber die größten Schwierigkeiten würden dann auf mich zukommen, wenn ich meine Frau vorbereiten werden müsste. Sie hatte bereits Probleme damit, dass ich ausgeschlossen war, was würde sie sagen, wenn ich jetzt auch noch orthodox werden würde?

Ich erinnerte mich daran, dass sie oft sagte: „Ich habe dich als „Bruder“ geheiratet und so hättest du bleiben müssen!“

- Wenn du das wirklich glauben würdest, dass Menschen ihre Religion nicht wechseln sollten, um ihren Partner nicht zu verärgern, dann würdest du nicht an die Türen anderer gehen, um andere zu deiner Religion zu locken! Beschwere dich also nicht darüber, dass dir das passiert, was du anderen Familien antun wolltest! So antwortete ich. Aber jetzt würde sie sich noch mehr beschweren.

Es war Sommer, und wir waren im Urlaub auf einer Insel. Im Auto machte ich bevor wir losfuhren, „mein Kreuz“ so dass mein Sohn mich sehen konnte.

- Mama! Daddy hat sein Kreuz gemacht! Sagte der kleine erstaunt.

- Was haben wir denn hier? Neue Sitten? Fragte sie.

- Der christliche Weg ist progressiv. Antwortete ich, während ich losfuhr.

- Sag mir jetzt nicht, dass du orthodox wirst! Sagte sie.

- Du hast es erfasst! Endlich habe ich die Wahre Kirche des Herren gefunden! Sagte ich.

Sofort war sie bereit mich dogmatisch anzugreifen. Normalerweise hat sie nie mit mir über religiöse Themen gesprochen, aber jetzt war sie offensichtlich durch die Tatsache beeinflusst, dass die meisten typisch uninformierte orthodoxe und leichte Opfer waren, und dachte, dass sie mich leicht einengen könnte.

Aber meine für sie so unerwarteten Antworten brachten sie dazu dies nicht mehr zu wagen. Das Einzige was sie immer wieder sagte war: „Du weißt ja nicht, wie dir geschieht! Immer wieder wechselst du die Religion!“

Natürlich war dies nicht so, und das wusste sie, da ich mich nach den „Zeugen“ in einer Phase der Forschung befand, und ich hatte mich keiner dieser Religion angeschlossen, die mich umgaben. Die Tatsache, dass sich unsere Versammlung zu einer Religion entwickelt hat, hatte ich nicht beabsichtigt.

- Abgesehen von den „Zeugen“ habe ich keine Religion gewechselt, und das weißt du! Die Orthodoxie ist das Natürliche Resultat meiner Forschungsergebnisse. Nichts von dem was ich bisher geglaubt habe hat sich verändert, abgesehen natürlich von einigen letzten Resten der falschen Lehre der Organisation! Genau das was ich in den letzten Jahren bei unserer Versammlung geglaubt habe, glaube ich jetzt auch. Antwortete ich ihr.

Aber dennoch fügten die fanatischeren „Zeugen“ zu ihren vorherigen Verleumdungen gegen mich auch noch Dinge hinzu, wie dass ich jedes Jahr die Religion wechsele! Dies spiegelte bloß ihren Schrecken wider, den sie angesichts der Tatsache empfanden, dass jemand ihre Lehren in Frage stellt und Beweise dafür hat. Also verteidigten sie sich mit Verleumdungen und Lügen, wie den oben bereits genannten, oder dass ich für die Polygamie sei, dass ich mich von meiner Frau habe scheiden lassen, oder dass sie bei meinem letzten Ausschlusskomitee mit mir über 1914 gesprochen hätten, und ich bloß aus Stolz behaupten würde das sie sich geweigert haben, und eine ganze Menge anderer solcher Dinge.

Doch trotz all dem was sie sagten, und einiger Wiederaufflammenden Streitigkeiten mit meiner Frau, machte ich weitere sichere Fortschritte in Richtung der Kirche des Herren.

George brachte mich zu seinem geistigen Vater, einem Mönch vom Berg, der gelegentlich für seine geistigen Kinder nach Attiki kam. Dort habe ich meine erste Beichte abgelegt. Ich erinnerte mich an die Verhöre der Rechts Komitees der „Zeugen“. Es gab einen völligen Widerspruch! Dort waren die Pseudoältesten wie hochmutige Staatsanwälte und Richter. Hier jedoch waren die wahren Ältesten demütige Ratgeber. Dort herrschten Angst und Schrecken, hier hingegen gab es Liebe und Freundlichkeit. Dort versuchte ich so viel wie möglich zu verbergen, hier aber sagte ich alles und versuchte herauszufinden, ob ich womöglich etwas vergessen hatte! Dort fühlte ich mich verurteilt, wenn ich ging und hier ging ich erleichtert weg. Ja! Hier roch es nach der Freiheit der Liebe und der Freude des Heiligen Geistes!

Ich erzählte alle Sünden meines Lebens in einer Verständnisvollen Atmosphäre. Ich weinte über nichts außer über den Kampf, den ich gegen die wahre Kirche des Herrn geführt hatte.

Oft beschuldigte ich als „Zeuge“ die orthodoxe Kirche dafür, dass sie ihre Sündigen Mitglieder nicht ausschließt. Aber jetzt verstand ich, dass das was in der Bibel erwähnt wird, nämlich dass der Sünder sich nicht mit dem Rest der Kirche „vermischen“ soll (und nicht „kein Kontakt zu haben“, wie es fälschlicherweise in den Übersetzungen heißt) das war, was die Orthodoxie bereits seit zwei Jahrtausenden praktiziert hat.

Der Sünder sollte nicht mit dem Leib und dem Blut des Herren und der übrigen Gemeinde „vermischt“ werden. Dies war sein Ausschluss aus der Kirche und nicht, dass man nicht mit ihm redet und ihm keine Gesellschaft leistet, wie die „Zeugen“ es zu Unrecht taten. Nicht mit dem Sünder zu sprechen, würde einer Weigerung ihm helfen zu wollen gleichkommen.

Der Sinn und Zweck der Kirche besteht nicht darin, den Sünder zu treten, um ihn nach außen hin zur Schau zu stellen, sondern ihn zu „umarmen“ in der Hoffnung das Gott ihm Reue schenkt. Die Kirche ist für die Sünder und nicht für die Reinen nützlich!

Als ich von der Beichte herunterkam, befand sich im Empfangsbereich des Klosters ein hohler Holzstern mit über 90 Zettelchen darin, jeder von ihnen mit einem anderen Vers aus der Bibel. Jeder Besucher betete und nahm anschließend zufällig eines der Papier -Zettelchen als Botschaft von Gott entgegen. Das habe ich auch getan, und tatsächlich gab es auch für mich etwas das dem Anlass angemessen war: „Deine Sünden sind dir vergeben“!!! Die Zeit verging, und jedes Mal wenn ich hinging, war etwas Nützliches für mich in der Kiste. Dasselbe galt auch für meinen Sohn, der beim ersten Mal ein Zettel erwischte in dem stand: (ich zitiere in der Umgangssprache, da ich mich nicht mehr an den genauen Vers erinnere): „Bis du alt wirst und bis dein Haar weiß wird, werde ich dich in meinen Händen halten“!!! Als er das nächste Mal hinging und sich ein Papier-Zettel holte, stand dort: “Ich werde meinen Bund mit dir nicht vergessen“!!! All das war für meinen Sohn sehr wichtig, denn er verstand das Gott bereit war sich mit ihm zu beschäftigen. Aber die letzten vier Male gab es auch für mich eine starke Botschaft. Drei Mal  in Folge hatte ich ganz genau denselben Zettel bekommen, und auf dem vierten war es ein anderer mit genau der gleichen Bedeutung! Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei all dem, zwischen 90 Zettelchen um einen Zufall handelte, ist unglaublich gering! (Es war eine von Millionen!) Es handelte sich hierbei um ein Wunder!

Auf ein ähnliches Wunder erhielt ich eine verschleierte Prophezeiung, dass mein Sohn zum ersten Mal um ein Kreuz bitten und es kaufen würde, und dass meine Frau es ihm wegwerfen würde. Aber als dies tatsächlich ein paar Stunden später passierte, verstand ich die Prophezeiung!

Gott bestätigte auch durch seine anderen charismatischen Diener immer wieder auf wundersame Weise all das was ich in der Theorie über seine Identität und die Identität seiner Kirche akzeptiert hatte.

Eine beeindruckende Begebenheit ereignete sich wieder in demselben Bereich dieses Klosters , als ich mit einem Freund hinging, der zum ersten Mal dort war. Als ich im Empfangsbereich wartete kam eine Nonne, die ich zum ersten Mal sah, um mir Gesellschaft zu leisten, bis mein Freund mit seiner Beichte fertig war und ich an die Reihe kam. Sie redete etwas mehr als es sonst üblich ist, und das ärgerte mich, denn ich hatte ein Buch mitgebracht und wartete darauf, dass sie wegging, damit ich es lesen konnte. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters vergaß sie vieles immer sehr schnell wieder, und bis ich ging fragte sie mich dutzende Male, „woher ich komme“, ob ich schon einmal in diesem Kloster gewesen war“, oder ob ich den Mönch schon einmal getroffen habe“. Aber leider war es völlig egal wie oft ich ihr diese Fragen beantwortete, denn sie fragte immer wieder dasselbe.

Ich hielt das Gespräch mit ihr für Zeitverschwendung, aber sie ging nur schwer und erzählte mir immer wieder ihre Geschichte darüber, wie sie seit ihrem 12ten Lebensjahr dieses Kloster nicht mehr verlassen hatte. Irgendwann dachte ich daran, dass der Herr sie nach all den Jahren der Bemühungen mit einer Art Gabe ausgestattet haben könnte. Also beschloss ich ihr genauer zuzuhören. Und plötzlich begann diese Alte Dame, die mich noch nie zuvor gesehen hatte, und die mich alle Paar Minuten wieder fragte, wer ich war, mir die Geschichte meiner Familie zu erzählen! Sie erzählte mir vom Tod meines Vaters vor 20 Jahren, von der Behinderung meiner Mutter, davon wie viele um ihre Hand angehalten hatten und wie sie diese ablehnte, um mich so zu erziehen, wie sie es für das Beste hielt. Sie sprach mit mir darüber, wie ich meine Mutter und meine Großmutter behandeln sollte, und über eine ganze Menge anderer Dinge. Ich traute meinen Ohren nicht! Diese alte Dame, die einfache Dinge über mich vergaß, die ich ihr so oft gesagt hatte, erzählte mir jetzt ausführlich von meinen Familienangelegenheiten, die sie nie erfahren hatte! Es war offensichtlich, dass es nicht sie selbst war die sprach, sondern der Heilige Geist, der mich durch ihren Mund belehrte und überzeugte.

„Wie heißen Sie?“ Fragte ich sie.

- Chrisovalando, aber ich habe nichts Goldenes! Sagte sie mir lachend.

- Sie haben zwei goldene Dinge! Einen goldenen Zahn und einen goldenen Kranz im Himmel! Versicherte ich ihr.

Mein Freund kam runter, und ich ging für meine Beichte hoch. Als wir gingen sagte eine andere Nonne zu uns:

„Entschuldigt Schwester Chrisovalando! Sie redet viel!“

- Aber nein, was sagen Sie denn da? Ich wünschte, ich könnte ihr noch länger zuhören! Sagte ich, nachdem ich eine Gute Lektion in geistigen Angelegenheiten   erhalten hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich geglaubt, dass ein „Geistlicher“ jemand ist, der viel weiß, und schön reden kann, aber jetzt hatte mich diese alte Frau dazu gebracht, dass ich meine Bücher mit Verwunderung betrachtete und darüber nachdachte, wie falsch ich die ganze Zeit gelegen hatte, da ich ganz im Gegensatz zu dieser Frau des Geistes, ein„Christ“ der Schriften war.

- Taki du wirst nicht glauben, was mir passiert ist als du oben warst! Sagte ich zu meinem Freund, als wir gingen, und während er fuhr, erzählte ich ihm, was mir Chrisovalando gesagt hatte.

- Ich glaube dir! Denn während du oben warst, hat sie mir ausführlich meine ganze Geschichte darüber erzählt, wie ich mich von meiner Frau habe scheiden lassen, und dass mit aller emotionalen Belastung, die mit dieser Zeit verbunden war! Sagte er ebenso überrascht, und wir lobten Gott.

Georges geistiger Vater, wurde bald auch mein geistiger Vater. Zur gegebenen Zeit ließ ich mich in einem großen Fass von einem echten Ältesten, und mit George als Patenonkel taufen. Meine Mutter und meine Großmutter waren schon von klein auf getauft , und mussten sich daher lediglich der Bußsalbung unterziehen, das ist eine Handlung, die für diejenigen die von der Sekte zurückkehren obligatorisch und notwendig ist. Durch diese Handlung reaktiviert sich der Heilige Geist bei dem Menschen, der von der Sekte zur Kirche zurückkehrt und diesen während dieser Zeit missen musste, während er in der Sekte war.

Meine Großmutter schlief wenige Zeit später als Christin im Alter von 90 Jahren ein, nachdem sie 40 jahrelang in der Sekte verbracht hatte. Nach 40 Jahren in der Sekte rettete der Herr sie in ihrem hohen Alter, um sie bei seiner Gegenwart als fertige Christin anzuerkennen. Ihre letzten Worte bevor sie ins Koma fiel, und in den wenigen Momenten, in denen sie kurz zu sich kam, sagte sie: „Gott sei Dank!“ während sie mit der allerletzten Kraft ihrer schwachen Hand versuchte ihr Kreuz zu machen.

Ich versäumte es auch nicht den Orthodoxen zu meiner Taufe einzuladen der mich mit Hilfe einer Enzyklopädie als erster auf den Fehler von 607 vor Christus hingewiesen hatte. Tatsächlich hatten wir auch lange bevor ich orthodox wurde, schon als ich anfangs ausgeschlossen worden war einige Male kontakt gehabt. Bei unserem ersten Treffen nach meinem Ausschluss kam es sogar zu einer interessanten Entwicklung, und ich finde an dieser Stelle wäre es gut davon zu berichten, um Menschen helfen zu können die auf Sektenmitglieder zugehen.

Nachdem ich mich außerhalb der Organisation befand, verspürte ich nicht nur das Bedürfnis anderen zu helfen der Falle meiner ehemaligen Religion zu entkommen, sondern auch meine Freiheit zu verkünden! Außerdem wollte ich mich auch bei meinem ehemaligen „Feind“ dafür bedanken, dass er mich bei meinem Dienst störte, denn er war derjenige der mich als erster dazu gebracht hatte, mich mit diesem für mich so lebensbestimmenden Thema zu beschäftigen. Aber insgeheim wollte ich ihm auch eine Lektion erteilen, dass er nie jemanden als „Wolf“ und „Agenten“ betrachten sollte, denn nur Gott kennt die Herzen.

Außerdem wollte ich ihm auch sagen, wie falsch es von ihm war, Menschen aus anderen Religionen schlecht zu behandeln, und ich wollte ihm die Wahrheit über viele Ungenauigkeiten eröffnen, die ihm über die „Zeugen“ bekannt waren.

An diesem Nachmittag stand er mit vielen anderen vor der Versammlung der „Zeugen“, offenbar um zu beobachten welche Leute die „Interessenten“ der „Zeugen“ waren. Ich ging auf ihn zu und sagte:

- Kann ich kurz mit dir sprechen? Und gab ihm ein Zeichen damit wir uns ein wenig von den anderen entfernten.

- Nein! Was immer du mir auch zu sagen hast kannst du mir hier vor allen anderen sagen! Es gibt keine Geheimnisse! Und dies sagte er mit solch einer Feindseligkeit, dass er mich, wenn ich noch ein „Zeuge“ gewesen wäre, dazu gebracht hätte die Orthodoxen nur noch mehr zu hassen, da er meinem Gewissen genau das bestätigt hätte was sie uns in der Organisation auch sagen, dass „sie die Feinde sind“. Aber jetzt wusste ich, dass das was er sagte sowohl für ihn als auch für mich keine Rolle mehr spielte, und so sagte ich ihm einfach vor allen anderen:

- In Ordnung! Ich möchte mich nur bei dir dafür bedanken, dass du mir bei dem Gespräch das wir geführt haben, dabei geholfen hast meinen Fehler einzusehen. Letzten Sonntag wurde ich von den „Zeugen“ ausgeschlossen, weil wir uns mit der Organisation über 1914 uneinig waren.

- Wie war das? Was hast du gesagt? Rief er, während er seine Wut hinunterschluckte und zu mir lief. Mühsam hielt ich mein Lachen zurück, während ich sah, wie er mich mit offenem Mund anstarrte. Eine Flut von Fragen kam von ihm und den Anwesenden auf mich zu, und bald darauf erzählte ich ihnen was passiert war. Ich versäumte es auch nicht ihnen mitzuteilen, dass ihre Behauptungen darüber das die „Zeugen“ sich bezahlen lassen würden, falsch waren und das in Wirklichkeit das genaue Gegenteil der Fall war. In Wirklichkeit waren sie selbst diejenigen die für die Erweiterung der Organisation sogar draufzahlten, genau so wie ich, meine Mutter und meine Großmutter es auch getan hatten, wir hatten alle unsere Ersparnisse für den Kauf eines neuen Grundstücks der Organisation ausgegeben! Ich sagte ihm auch dass die Art und Weise wie er auf die „Zeugen“ zuging nicht richtig war, weil er abstoßend auf sie wirkte und sie so in Wirklichkeit nur noch tiefer in die Organisation hineindrängte. Und am Ende wies ich ihn darauf hin, dass ich, obwohl ich die „Zeugen“ verlassen habe, KEIN ORTHODOXER BIN UND AUCH KEINER WERDEN WILL!

Seitdem hatte er mich mehrmals zu einem Gespräch eingeladen, zu dem es aber nicht kam. In Wirklichkeit war ich durch die Tatsache, dass er mir am Anfang geholfen hatte, nicht zur Vernunft gekommen.

Ich glaubte, dass ein Orthodoxer mir nichts Richtiges zu bieten hatte, und zögerte ein Gespräch mit ihm so langeheraus, bis ich mehr Informationen über Themen wie den „Priestentum“ sammeln konnte, denn ich beabsichtigte ihm zu beweisen, dass seine Religion ebenfalls falsch ist. Aber während die Beweise sich häuften, war ich derjenige der überzeugt wurde, und unsere Differenzen wurden zunehmend weniger, bis ich schließlich ihm zustimmte.

Als ich ihn also zu meiner Taufe als Orthodoxer einlud, verbarg er seine Freude nicht. Und ich werde es nicht leid ihm, und mit ihm auch jedem anderen zu sagen, dass er nie weiß, wer von denen, die man für „Wölfe“ hält, in Wirklichkeit ein verlorenes Schaf ist, dass seinen Weg zum Herrn sucht.

Seitdem ist er den Andersgläubigen gegenüber auch sympathischer und somit besser für ihre Hilfe geworden.

In meinem Versuch meine Mitmenschen über die Organisation der Wachturmgesellschaft aufzuklären, übergab ich Papst Antonius Alevisopoulos eine Sammlung von Hunderten von geheimen Briefen der Organisation, die an ihre „Ältestenrate“ gerichtet waren. Obwohl ich selbst nie ein „Ältester“ war, habe ich mich zu der Zeit, zu der ich Zugriff auf sie hatte, darum bemüht sie zu Kopieren. Damals habe ich geglaubt, dass sie zusätzliche „geistige Nahrung“ für mich sein würden, die nützlich für die Zeit sein würde, in der ich selbst ein „Ältester“ werden würde. Aber jetzt verstand ich, dass ihr eigentlicher Zweck darin bestand, die Illegalen Methoden und Unterdrückungen, die die Organisation auf ihre Mitglieder ausübte bekannt zu machen. Einige der neueren Briefe wurden mir von anderen ehemaligen und gegenwärtigen „Zeugen“ zur Verfügung gestellt, die sie zufällig hatten. Es handelt sich um wichtige Dokumente, die vieles über die totalitäre Organisation der Wachturmgesellschaft beweisen können.

Kurze Zeit später taufte ich ebenfalls einen anderen ehemaligen „Zeugen“, dessen Eltern sich der Bußsalbung unterzogen haben, dasselbe taten auch fast alle anderen ehemaligen „Zeugen“ der Insel, und ihre Kinder ließen sich taufen.

Als meine Frau schwanger war, und wir damals als „Zeugen“ im Straßendienst tätig waren, hatte die Frau eines Priesters die hinter uns stand und in ihrem versuch auf uns einzureden mit uns sprach, über mein ungeborenes Kind gesagt:

„Aber das ist doch für das Kind das geboren wird, viel zu schade! Ihr müsst es taufen lassen! Ich stelle mich für seine Taufe zu Verfügung!“ Nach all den Jahren erinnerten wir uns wieder an diese Worte. So einigten wir uns darauf die Taufe meines inzwischen zehnjährigen Sohnes von ihnen durchführen zu lassen, was er selbst auch sehnsüchtig erwartete.

 


Kapitel 37

INHALTSANGABE

Kapitel 39


Formatierungsdatei 13-10-2021.

Formatieren der letzten Formatierungsdatei 30-3-22

Oben