Wir setzen fort mit
der Ikone der Geburt Christi, wir haben schon
letztes Mal begonnen über diese Ikone zu sprechen.
Die Ikone der Geburt die wir hier Heute haben ist
nicht genau dieselbe wie die vom letzten Mal. Diese
Ikone hat Variationen und gewisse Elemente welche
die andere Ikone nicht hat.
Damit sie sich daran
erinnern können wiederhole ich, nicht die
allgemeinen Grundsätze der Ikonographie, sondern nur
das was die Ikone der Geburt speziell anbelangt.
Erstens sprach Ich
über die Dunkelheit, die in der Ikone vorhanden ist;
die Dunkelheit zeigt die Welt in der Christus
geboren wurde wie es Prophet Jesaja beschrieben hat
“im finstern Lande scheint es hell” am Ort und
Schatten des Todes, dass Christus an dem Ort geboren
wurde.
Zweitens: Sie
erinnern sich an die zwei Tiere[1]
in der Geburtsgrotte, Esel und Ochse, diese sind ein
Ausdruck der Christen die aus dem jüdischen Raum
stammen (Ochse) und aus den heidnischen Völkern, (Esel),
wie es in der Bibel von den Propheten Micha und
Jesaja beschrieben ist. Christus wird immer in der
Ikone der Geburt zwischen diesen zwei Tieren
abgebildet, diese Tiere waren der Ausdruck der
Menschheit, die Menschen waren Irrational, wie die
Tiere es sind, die Juden waren irrational weil
obwohl sie einen Teil der Wahrheit kannten, sich
irrational verhielten, und die aus den Nationen, die
heidnischen Völker, verhielten sich ebenfalls
irrational. Also zwischen zwei Tieren wurde Christus
„bekannt“ wie es Prophet Micha sagte, also man sieht
Christus hier, in der Ikone, in der Mitte...
Drittens, man sieht
Jesus ist in Leichentücher gewickelt. Damit wird
ausgedrückt dass Christus geboren wurde um für uns
zu sterben. Es handelt sich nicht einfach um den
Triumph der Geburt Christi. Die Geburt Christi ist
die Vorbereitung für Ostern (Tod und Auferstehung).
Deswegen liegt, schläft Christus in einem Grab (Sinnbild).
Er liegt, schläft nicht in irgendeinem Bett - all
das ist der Zusammenhang der uns in dem Bereich der
Auferstehung führt.
Hier sehen wir auch
die Jungfrau Maria. Die Jungfrau trägt immer - in
allen hagiographischen Ausdrücken drei Sterne. Einen
auf dem Kopf und einen auf jeder Schulter, Drei
Achtstrahlige Sterne. Die drei Sterne bedeuten dass
Maria eine Jungfrau vor, während und nach der Geburt
war. Das formuliert die ewige Jungfräulichkeit
konkret. Und die acht Strahlen an den Sternen
bedeuten das Mysterium[2]
des achten Tages. Gott schuf den Menschen am
siebenten Tag. Am siebenten Tag versagte der Mensch.
Gott weiht durch das Werk der Göttlichen Oikonomia
das Herabsteigen und Menschwerdung Gottes, das Werk
des achten Tages der Schöpfung ein. Das ist das Werk
der Göttlichen Oikonomia. In dem Sinn nimmt die
Jungfrau Maria am Werk der Göttlichen Oikonomia teil.
Sie ist eine Diakonin (von griech. Diakonos “Diener”)
bei diesem Werk und genau deswegen ist Sie mit
diesen drei achtstrahligen Sternen geschmückt.
Ich erinnere Sie
daran, dass die Ikonenmalerei eine Interpretation
einer Theologie ist. Quelle unseres Studiums ist die
Bibel, die Hymnen der Kirche welche ein Ausdruck der
Theologie sind, und die Ikonen die ein Ausdruck der
Theologie durch das Malen sind. Also, alles was wir
hier tun, ist Theologie. Deswegen, malen wir sehr
oft auch das was bei den Hymnen, Troparia[3],
beschrieben wird. Es steht beim Troparion von
Weihnachten: Die Mutter Gottes „sitzt die Cherubime
nachahmend“ und man sieht hier in der Ikone, die
Jungfrau "sitzt die Cherubime nachahmend", in dieser
Art. Sie sehen, Ihre Arme sind in einer Art und
Weise, im Stil, der Cherubime positioniert, noch,
Sie ist in Gebet Haltung und Sie sitzt. Das Sitzen
bedeutet und zeigt immer in der Theologie eine
Gewissheit - Sicherheit. Es gibt einen Text im Alten
Testament, ich glaube des Propheten Hosea, es steht
in Bezug auf Gott: "Du, der Sitzende aber wir gehen
verloren” Du der immer Sitzende man merkt den
Vergleich; der Sitzende und nicht der Stehende, der
verloren geht. Das heißt dass die sitzende Position
Sicherheit bedeutet. Gott sitzt. Das ist, warum man
nicht die Heiligen sitzend malt. Es ist falsch und
ein romantischer Ausdruck, einen Heiligen
inthronisiert darzustellen. Auf einem Thron sitzt
nur Christus und die Jungfrau Maria. Extreme
Gestalten. Das Sitzen bedeutet eine absolute
Sicherheit. Die Jungfrau Maria, in dem Sie das Werk
der Göttlichen Oikonomia[4]
angenommen hat und durch Sie ausgeführt worden ist,
ist unsere Allheiligste Mutter Gottes geworden. Sie
ist dadurch endgültig die Makelose geworden.
Deswegen wird Sie sitzend dargestellt.
Mal sehen jetzt was
anbei dargestellt wird. Wir sehen die zur Verehrung
singenden Engel. Alle Engel tragen obligatorisch am
Kopf ein Band (Schleife). Die Engel haben viele
Haare und tragen immer, was ein dogmatischer Punkt
ist und nicht etwas sekundäres, ein Band.
Was bedeutet dieses
Band (Schleife)?
Die himmlischen
Mächte, wie das auf der Erde vernünftige, logische
Lebewesen d.h. der Mensch, sind rationale Lebewesen
– Tiere (siehe Greogorios Theologos) (gr.Ζωον:
lebendiges Wesen). Der Mensch ist zwar ein Lebewesen-Tier,
ein lebendiges Wesen aber eines das durch seine
Neigung zu Gott hin vergöttlicht wird. Die Engel
wenden - neigen Ihren vernünftigen Geist zu Gott hin
und sie leben von dieser Nahrung. Sogar die
Therapeutik der Orthodoxen Kirche ist gerichtet nach
einem Menschen der erkrankt ist. Und so wie er ist,
wendet er seinen Geist zu Gott hin. Dies ist seine
Heilung. Die Bekehrung, das sich an Gott zu wenden
ist die Heilung. Die Engel, besitzen es völlig.
Diese Hinwendung zu Gott. Insbesondere nach dem Tag
an dem manche Engel abgefallen sind und sie zu
Dämonen wurden, aber die andere Engel fielen nicht
ab. Den 8 November wird dieses Standhalten,
Feststehen der Engel am Guten und das Aufhören des
Abfallen gefeiert, der Halt der Engel, und wir sagen
in der Göttlichen Liturgie, wie bei den Engeln, "lasset
uns schön stehen, lasset uns mit Furcht stehen", die
Engel fielen nicht ab, wie der Teufel. Nach diesem,
Festhalten am Guten und dem Aufhören des Abfallens,
sagt der heilige Johannes von Damaskus in einem sehr
wichtigen dogmatischen Text, sehr wichtige Dogmatik
einfache und Wesentliche, das Buch heißt "Genaue
Darlegung des orthodoxen Glaubens", er sagt (und das
ist eine dogmatische Überlieferung der Väter) dass
die Engel nach diesem Ereignis unbeweglich zur Sünde
sind, nicht mehr in Sünde fallen. Seitdem werden die
Engel nicht mehr und nie abfallen, also nie sündigen,
weil sie damals „schön standen“. Das könnte auch
beim Menschen der Fall sein, würde er der Versuchung
des Teufels widerstehen. Also das Band symbolisiert
diese Konzentration das Sammeln des Geistes (gr.
Nous[5])
zu Gott. Also, weil man den Geist (gr. Nous[5])
das abstrakte Wort, nicht einfach Gehirn, nicht
malen kann, versucht man in der Ikonenmalerei mit
externen symbolischen Figuren das auszudrücken. Wir,
z.B. malen das Gebet. Aber wenn Sie einem Künstler
sagen dass er das Gebet malen sollte, würde er es
entweder naturalistisch darstellen z.B. ein Mann der
im Walde betet, oder abstrakt z.B. malen mit dem
Malerpinsel einen roten Streifen auf einer weißen
Leinwand. Ich weiß nicht, wie er es darstellen würde.
Wir handeln weder naturalistisch noch abstrakt. Wir
stellen wichtige Konzepte mit Symbolen dar. Und da
die Engel ihren Geist (gr. Nous[5])
sammeln und zu Gott richten, tragen sie in Ihrem
dichten Haar das die Gnade die sie besitzen bedeutet,
dieses Band. Das ist ein dogmatischer Aspekt. Es
gibt keinen einzigen Engel ohne Band. Wir werden es
bei anderen Bildern auch sehen.
Wir sehen noch an der
Ikone die drei Weisen aus dem Morgenland (beim
griechischen Text steht es beim Evangelium, die drei
Magoi, also die drei Magier wörtlich übersetzt). Das
Wort "Magoi" (Magier) soll nicht mit den Handlungen
der dämonischen Tat was die Magie ist, verwechselt
werden, also nicht verwechseln mit den Aufruf von
Dämonen, weder für „Gute“ noch für „Böse“ Zwecke,
das heißt, die falsche weltliche Anschauung zwischen
"Schwarzer" und "weißer" Magie. “Magoi“ heißt weise
Menschen. Die weisen Menschen wurden zu dieser Zeit
so genannt. Sie waren Wissenschaftler, und wie Sie
wissen sie brachten Ihm drei Gaben dar ... Gold,
Weihrauch und Myrrhe. Diese Geschenke sind
dogmatische Elemente. Sie bringen Christus Gold,
weil er König ist. Dem König brachten sie Gold.
Weihrauch, weil er Gott ist. Und Myrrhe. Nun, dieses
Parfum ist Myrrhe, das Material das für die Salbung
der Toten benutzt wurde - nach hebräischer Tradition
gehörte Myrrhe zur ordnungsgemäßen Bestattung des
Leichnams, die Salbung mit Myrrhe wurde auch nach
anderen Traditionen nicht der hebräischen Welt
benutzt: die Salbung des Verstorbenen, aus Gründen
der Reinigung, so wie wir es tun. Wir waschen den
verstorbenen vor seiner Beerdigung. Christus wurde
gesalbt mit Myrrhe und Aloe. Also, er ist Gott, er
ist König, und er ist derjenige, der für uns sterben
wird. Sie sehen also dass Weihrauch, Gold und Myrrhe,
alle konkrete dogmatische Elemente sind.
Wir sehen auch die
Darstellung von Josef dem Verlobten (Josef von
Nazareth). Er hatte die Versuchung, die Mutter
Gottes zu akzeptieren oder nicht, er zögerte er
überlegte sich. Joseph ist am unteren Rande der
Ikone dargestellt. Beachten Sie hier dass diejenigen,
die der Mittelpunkt einer liturgischen Handlung sind
werden in der Mitte der Ikone dargestellt.
Diejenigen, die nur dieses Mysterium dienen werden
am Rande der Ikone dargestellt. Die zentrale Figur
ist immer Christus, selbstverständlich das gilt in
einer vielfältigen Darstellung wie diese hier, nicht
bei einer Ikone einer einzigen Person, eines
Heiligen, in dem Fall ist der Heilige das zentrale
Thema. Joseph, wie auch die Allheilige Mutter Gottes,
beide verrichten, sind Diener dieses Mysteriums. Sie
verrichten, dienen das Mysterium die sind also
Ypourgoi (Übersetzung: Minister) (in alt griechisch
das Wort Ypourgos -Minister- heißt der Diener, der
Assistent) des Mysteriums. Sie werden feststellen,
dass hier auch die Allheilige Mutter Gottes nicht
genau in der Mitte der Ikone dargestellt wird.
Joseph ist ein wenig mehr zur Seite und unten
dargestellt, beide sind Ypourgoi-Diener (Minister)
dieses Mysteriums. Beide dienen dem Mysterium. In
der Regel wird der Gedenktag für diejenigen die
Ypourgoi-Minister eines Mysteriums sind am Tag nach
dem Feiertag der Hauptperson, Christus, gefeiert.
Die Heilige Mutter wird gefeiert am 26. Dezember.
Also, einen Tag nach Weihnachten feiern wir,
aufpassen, die „Synaxis der Theotokos“ (Zusammenschau
der Gottesgebärerin). Es ist ein Feiertag für die
Gottesgebärerin, und damit dieses Feier auch nicht
zusammen mit dem Festtag von Josef dem Verlobten
fällt, aber auch damit sein Festtag nicht entfernt
und so verloren geht, wurde sein Festtag auf den
Sonntag gleich nach dem 26 Dezember übertragen, dann
also feiern wir, Joseph den Verlobten zusammen mit
zwei Propheten. Dies ist, wie wir die Diener des
Mysteriums feiern. Johannes der Täufer (Johannes der
Vorläufer), wurde am 29 August enthauptet was der
Tag seines Martyriums ist, seiner Enthauptung wird
dieser Tag gewidmet, aber wir feiern Ihn
hauptsächlich am Tag nach der Theophanie, am 7.
Januar, weil er das Mysterium der Taufe ausführte.
Das sind Begriffe und Handlungen von großer
theologischer Bedeutung, und der Heilige ist ein
Ypourgos-Minister. Das griechische Wort für
Minister, Ypourgos kommt aus ypo+ergo=unter+Werk
also Diener. Sie sollten darauf achten, an den tief
eindringenden Ausdruck der griechischen Sprache. Er
ist ein Ypourgos des Mysteriums. Er
Ypoyrgei-Ministiert, das Mysterium immer, und er ist
ein Diakon Diener des Mysteriums. Es ist auch Joseph
der Verlobte, und Aufpassen an der orthodoxen
Hagiographie malen wir nie die so genannte "Heilige
Familie" nach dem Maßstab des Westens (in der
späteren Zeit). Wir haben keine "heilige Familie".
Wir haben die Mutter Gottes, die immer die ewige
Jungfrau ist. Sie hat immer ihre Jungfräulichkeit
bewahrt, und Joseph dient dem Mysterium der Geburt
Christi. Wir malen nie eine "heilige Familie",
Christus, Heilige Mutter und Joseph, außer in einem
einzigen Fall: die Flucht nach Ägypten. Wobei die
heilige Mutter mit Christus auf einem Esel sitzt,
und Joseph wieder dient, indem er den Esel führt, um
auf dem Weg zu helfen und wieder ist es hier nicht
die "heilige Familie". Es ist die Darstellung der
Flucht nach Ägypten, die ihre respektive Theologie
enthält, wie das bei jeder Ikone der Fall ist.
Wir sehen noch das
erste Bad des Göttlichen Kindes, eine völlig
missverstandene Darstellung. Diese Darstellung wurde
besonders nach dem 17 Jahrhundert als dogmatische
römisch katholische theologische Auffassungen im
orthodoxen Bereich zuerst in Russland und durch
Russland sogar auf dem Heiligen Berg Athos
eindrangen, übermalt. In fast allen Haupt-Kirchen
der Klöster des Heiligen Berges Athos wurde die
Darstellung des Bades Christus übermalt... Die
Darstellung des Badens wurde überdeckt, denn man
hielt es damals als unannehmbar das Bad des
Göttlichen Kindes darzustellen. Das war ein
dogmatischer Fehler. Heutzutage sind alle
Ikonographien von diesen Übermalungen befreit und
stehen wie vorher da. Also, sogar auch auf dem
Heiligen Berg Athos, ist niemand der exklusive
Vertreter der Orthodoxie. Die Orthodoxie hat ihre
eigenen Wahrheiten, was die Gesamtheit der Wahrheit
ist, und nicht was nur an einem Ort ausgedrückt wird.
Kein Ort ist Vatikanisch in der Orthodoxie. Man fand
es unannehmbar Christus nackt darzustellen und zu
baden. Aber warum stellt der Hagiograph diese Szene
dar? Einfach, um zu zeigen das was mit jedem
Neugeborenen geschah, nach der Geburt wurden sie
gebadet. Den achten Tag, Sie erinnern sich, man hat
sie gebadet. Christus war ein wahrer Mensch, er
erlebt alles menschliche, er ist in allen uns gleich
außer der Sünde. Falls Christus nicht baden würde,
weil er Gott ist und deswegen braucht er nicht zu
baden wäre er kein wahrer Mensch. So gelangen wir
auf einen dogmatischen Fehler denn das würde heißen
dass Christus uns nicht heilt. Denn Christus heilt
den Menschen als wahrer Mensch und macht ihn
vollkommen. (Er führt, den Menschen, das defiziente
Sein wieder zur Fülle des Seins). Wäre Christus in
seiner menschlichen Natur etwas mehr gewesen als wir
es sind, wäre es nicht nötig dass er schläft oder
isst, alles das kann Christus machen ohne Zweifel,
aber dann wäre er kein wahrer Mensch sondern ein
Übermensch, aber so würde er den Menschen nicht
heilen, erlösen. Es ist der Satz von Gregorius
Theologos: das was nicht angenommen wird, ist auch
nicht Heilbar. Alles hat er angenommen um es zu
heilen. Mit seiner Menschwerdung hat Christus alles
menschliche, den ganzen Menschen angenommen. Alles
hat Christus angenommen. Aufpassen, wir bekennen,
dass er alle natürlichen und untadelhaften Affekte (Leidenschaften)
des Menschen angenommen hat. Christus hatte Affekte
(Leidenschaften) aber untadelhafte Affekte! Was sind
diese untadelhaften Affekte? Hunger ist ein Affekt
aber nicht ein sündiger Affekt. Durst, Schlaff sind
auch untadelhafte Affekte. Nicht untadelhafte
Affekte ist genau das schlechte benützen dieser
untadelhaften Affekte. Die Essgier im Vergleich zu
Hunger. Das ist, was der heilige Johannes von
Damaskus und andere Väter unserer Kirche uns sagen.
Weiterhin sehen wir
die Hirten, in verschiedener Weise dargestellt. Sie
sind die menschliche Anwesenheit - die menschliche
Anwesenheit zur Verehrung in der Zeit Christus kommt.
Vom Himmel her kommt das göttliche Licht, das
Ungeschaffene Licht, welches das Mysterium der
Geburt beleuchtet. Ich hatte letztes Mal gesagt dass
wir alles darstellen was uns gezeigt wurde, alles
was wir gesehen haben. Beachten Sie: wir. Wir
sagen: "Wir haben Ihn gesehen". Sagen Sie
nicht Sie, (diese Leute) haben Ihn gesehen.
Wir alle sehen Christus, wenn wir Mitglieder der
Kirche sind. Die Kirche ist ein Leib. Was einer
von uns gesehen hat, haben auch alle anderen gesehen!
Die Erfahrung des Körpers ist einmalig. Mit anderen
Worten, wenn ich erfahren möchte ob ein metallischer
Gegenstand kalt oder heiß ist, fasse ich ihn an, die
Zellen meiner Finger berühren ihn, und durch die
bloße Berührung dieser Zellen allein, erfährt mein
ganzer Körper das Gefühl der Wärme. Es ist nicht
notwendig dass der ganze Körper - alle Millionen von
Zellen, aus denen der Körper besteht - sich um
diesen Gegenstand wickeln, so dass alle einzelne
Zellen die egoistische Erfahrung bekommen von das
was auch ich verstanden habe, also dass er warm ist.
Es ist unsere egoistische Erfahrung, wenn wir sagen,
"aber ich sah Christus nicht". Falls wir Mitglieder
der Kirche sind dann ist es auch unsere Erfahrung.
Also wie malen was wir gesehen haben. Wir
haben Christus gesehen, deswegen malen wir Christus.
Wir haben den Heiligen Geist gesehen, "als eine
Taube", also malen wir so. Aber Gott, den Vater
haben wir nie gesehen, daher wird er nie
dargestellt. Ich will das betonen. Wir sind
praktisch, realistisch und gleichzeitig tief
theologisch, also was wir nicht gesehen haben malen
wir nicht. Haben wir Cherubim gesehen? Wir malen.
Haben wir Seraphim gesehen? Wir malen. Haben wir
Engel, Erzengel gesehen? Wir malen sie. Wir haben
was Throne, Herrschaften, Gewalten, Tugenden,
Fürsten und andere himmlische Mächte sind nicht
gesehen daher malen wir sie nicht.
Frage:
Entschuldigen Sie, aber es ist eine Ikone, die zeigt
ein Abbild Gottes in .....
Antwort: Nie
akzeptieren wir Gott den Vater darzustellen!
Frage: Warum
dann... .... ....
Antwort: Die
tun es, weil sie die Theologie der Ikone nicht
kennen. Niemals stellen wir die Heilige
Dreifaltigkeit dar als Vater, Sohn und Heiligen
Geist wobei der Vater als ein alter Mann mit langem
Haar dargestellt wird. Es ist falsch. Weil Gott
Vater sich nie offenbarte. "Du kannst nicht mein
Gesicht sehen und leben", sagte der Vater. Niemand
sieht den Vater. Christus selbst erschien nach dem
Maß unseres menschlichen Verstandes. Und der Heilige
Geist, "wie eine Taube". Es ist was anderes,
Christus, er war ein Mensch, es geschah die
Inkarnation, und eine andere Sache was mit dem
Heiligen Geist geschah, welcher nicht in einer Taube
verkörpert wurde. Der Heilige Geist erscheint wie
eine Taube. Sehr große Unterschiede. Das ist die
dogmatische Anschauung dieser Ikone. Der Dogmatische
Gesichtspunkt. Hier (bei der Ikonographie) handeln
wir dogmatisch, und niemand verändert die Theologie
der Ikone nach seiner eigenen Auffassung.