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Leben im Leibe Christi ( Einführung in die Orthodoxie )
12. «Kirche und Staat» in der Orthodoxen Tradition
Die Kirche ist unvorstellbar ohne Väter, wie sie auch ohne Christus und ohne Apostel undenkbar ist. Die Kirche ist nicht nur apostolisch, sondern auch «väterlich» (= patristisch). Von ihrem Wesen her ist sie «Kirche der heiligen Väter». Denn, wenn sie echt patristisch ist, dann ist sie auch wahrhaft apostolisch. Warum? Weil die heiligen Väter (und Mütter) aller Jahrhunderte die gerade und ununterbrochene Linie der kirchlichen Tradition sind, d.h. die Fortsetzung des durch die Fleischwerdung des WortesGottes in die Welt eingeführten neuen Lebens, des Lebens Christi. Die Väter sind also die Nachfolger der heiligen Apostel; sie führen ihr Werk weiter, und zwar nicht nur mit der Übernahme bestimmter Verwaltungs und Pastoralaufgaben, sondern auch mit der Fortsetzung der «neuen Schöpfung», der geoffenbarten neuen Lebensweise, die sich als Glaube und Gesinnung, als seinsmäßiger Lobpreis des Dreieinigen Gottes und als Leben und «Koinonia» (Gemeinschaft) äußert. Die Väter sind also in jeder Epoche Zeugen des wahren Glaubens (der Orthodoxie) Testes Veritatis in seiner ganzen Fülle.
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Artikel erstellt am: 10-7-2009.
Letzte Überarbeitung am: 10-7-2009.