Orientierung durch Orthodoxe Dogmatische Erläuterung

Zeugen Jehovas

Kapitel 5

INHALTSANGABE

Kapitel 7

AUF DER SUCHE

NACH DER WAHRHEIT

 

Ein Buch über die Zeugen Jehovas

von Nickolas Mawromagulos

 

 

Kapitel 6

Im Spinnennest

GEORGES ERZÄHLUNG

Die Monate vergingen, und ich steigerte täglich mein Wissen über den Glauben der „Zeugen“. Es ist lustig, aber ich, der nie daran interessiert war nach dem Glauben zu suchen in dem ich geboren wurde, suchte jetzt mit Eifer nach einer fremden Religion, von der ich bis vor kurzem noch überhaupt nichts wusste. Und während ich, dem erforschen der Orthodoxie nicht eine Stunde gewidmet hatte, widmete ich einer fremden Religion schon unzählige Stunden!

Ich bemerkte, dass Nico an manchen Abenden die Schule vor den letzten 2 Stunden verließ. Es waren immer die gleichen Abende, und dieselben Unterrichtsfächer. Er hatte keine Angst vor den Fehlstunden, weil der zuständige Buchführer sein Freund war und ihm diese Stunden nicht aufschrieb.

Eines Tages konnte ich mich nicht zurückhalten, und fragte, wo er hin wollte. Er antwortete mir, dass er in den Stunden, in denen er den Unterricht verließ, zur „Versammlung“ ging, das heißt in die „Kirche“ der „Zeugen“. Also schlug er mir vor, dass ich, wenn ich wollte, irgendwann mit ihm gehen konnte, um zu sehen was sie dort machten.

Eigentlich hatte ich Angst, doch die Neugier war stärker. Also hielten wir Rücksprache mit dem Buchhalter, sammelten unsere Bücher ein und machten uns auf den Weg.

Wir gingen für ein paar Minuten und sprachen wie immer über verschiedene religiöse Themen. Aber obwohl ich es nicht zeigte, war ich sehr aufgeregt, und ängstlich. Ich schämte mich, weil ich nicht wusste, was mir dort begegnen würde, und außerdem fühlte ich mich noch immer wie „ein Verräter“ meiner Religion, für die diese Leute eine Sekte waren.

Wir kamen an einem Gebäude an, bei dem sich im Unterem Bereich, eine Fabrik befand, versteckt unter herumgewirbelten Gegenständen, die im Dunkeln nicht gut zu deuten waren. Direkt darüber gab es einen Balkon und auf dem Balkon ein Fenster mit geschlossenen roten Vorhängen. Als ich die Außentreppe aus Beton hinauf stieg konnte ich an der bemalten Außentür einen Kratzer in der Farbe sehen, und von innen, schaute uns ein Auge an. Mein Herz schlug laut, als wir durch die halboffene Tür in einen kleinen Begrüßungsflur gingen.

Der Besitzer des Auges wartete dort mit einem breiten Lächeln auf uns. Er war ein netter Junge mit einem breiten Schnurbart. Er eilte sofort zu uns rüber, um uns mit einem starken herzlichen Händedruck zu begrüßen. Wir stellten uns einander vor, und begannen die Beton Wendeltreppe hinauf zu gehen. Ich achtete darauf, so leise wie möglich die mit Plastik Kleber gezierten Treppen rauf zu gehen, obwohl mir die Bekanntschaft mit diesem sympathischen Türsteher ein wenig die Angst genommen hatte. Am Ende der Treppe, konnte ich durch die Tür sehen, wie in ordentlichen Stuhlreihen, etwa 20-30 gut gekleidete Menschen saßen (wie Johannes der Türsteher).

Ich schaute auf den Boden, und ich sah, dass er mit Kunststoff-Imitationsholz gepflastert war. Sofort dachte ich, an dass, was ich über die Versammlungen der “Zeugen“ gehört hatte, und lehnte mich angeblich witzelnd rüber zu Nico.

Es sind doch nicht etwa irgendwelche Bilder unter dem Boden, oder?! Flüsterte ich ihm zu.

Er brach in Gelächter aus, ließ mich draußen vor der Tür stehen, rannte rein, sagte etwas zu jemandem, und vor meinen überraschten Augen sah ich Nico, zusammen mit 2-3 anderen, den Boden anheben (so viel sie konnten) damit ich sehen konnte, ob es irgendwelche Bilder darunter gab.

Trotz des Schams, den ich für all die Schwierigkeiten, die ich verursacht hatte, empfand, schaute ich schräg rüber und es stellte sich heraus, dass alle Anschuldigungen, die ich gehört hatte, Lügen waren. Danach kamen alle Anwesenden zu mir um sich mir lächelnd vorzustellen und mich kennen zu lernen. Es beruhigte mich, dass sie sich an dem Bodenaufriss nicht zu stören schien, im Gegenteil es schien sie sogar zu amüsieren.

Unter ihnen gab es Menschen jeden Alters, von Senioren bis hin zu Kindern. Es gab Männer und Frauen, gebildete und Analphabeten.

-   Wenn wir auf den Bildern rumtreten würden, würden wir ihnen einen Wert geben! Für uns haben Bilder nicht den geringsten Wert! Sagte jemand.

Ich setzte mich auf einen Stuhl. Und in wenigen Minuten begann die Lehre. Der nette Junge vom Eingang fungierte als Lehrer. Es gab ein Gebet, und danach öffneten alle ein rotes Buch, das gerade erschienen war. Es nannte sich „Könnt ihr für immer im Paradies auf der Erde leben“, die „Zeugen“ bezeichneten es damals als „rote Bombe“. Es war ein Buch mit bunten Bildern, das die gesamte Grundlehre der „Zeugen“ enthielt. Während jemand die Absätze vorlas, wanderte mein Blick durch den Raum.

Die Stühle waren reihenweise angeordnet, und in dem Sahl konnten etwa 70 Personen aufgenommen werden. Vorne befand sich ein hochgezogener Holzsockel im Teppich, und darüber war ein Mikrofon drapiert. Dahinter befand sich ein großer roter Vorhang, und darüber gab es eine Tabelle mit einem Vers aus der Bibel.

Direkt gegenüber im Raum gab es die gleichen Vorhänge, und ich erkannte, dass es dieselben waren die ich von außen gesehen hatte, als wir reinkamen.

Auf beiden Seiten des Raums, gab es 4 Ventilatoren, die auf Regalen standen, und an verschiedenen Punkten der Wände, gerahmte Gemälde auf denen verschiedene Ereignisse der Bibel abgebildet waren und Kunsthandwerke mit „den vier Buchstaben GXBX“ oder dem Turm der Wachturmgesellschaft.

Als die Vorlesung ein Ende fand, begann Johannes plötzlich Fragen zu stellen, und der Rest von ihnen hob die Hände, um zu antworten. Ich lehnte mich ein wenig erschrocken rüber und flüsterte Nico ins Ohr: “Was soll ich sagen, wenn er mich fragt?“

-   Er wird dich nicht fragen, wenn du die Hand nicht hebst! Antwortete er mir lachend.

Dann zeigte er mir die Fragen am Ende des Buches, und brachte mir bei, wie man die organisationsdefinierten Antworten im entsprechenden Abschnitt des Buches findet.

-   Wenn du möchtest, kannst du auch antworten. Sagte er zu mir. Aber bis zum Ende der einen Stunde, in der wir studierten, hatte ich nicht den Mut. Also hob ich bei dem letzten Absatz aufgeregt die Hand und gab eine kurze Antwort.

Als wir mit noch einem improvisierten Gebet von einem der Anwesenden endeten, blieben wir noch eine weitere Stunde dort um uns besser kennen zu lernen, und ich stellte ihnen immerzu Fragen. Die Gespräche drehten sich um die Bilder, die Traditionen und die Priester. Sie „informierten mich darüber“ dass das verbeugen vor den Bildern Anbetung ist, und dass Bilder „Götzen“ sind. Sie zeigten mir sogar Verse aus der Bibel gegen die „Götzen“.

Sie zeigten mir auch, dass Jesus Christus die jüdischen Traditionen kritisiert hatte, und „daher“ sollten wir nur die Bibel akzeptieren. Natürlich kannte ich damals weder „den Unterschied zwischen Anbetung und Verbeugung, noch kannte ich „den Unterschied zwischen Bildern und Götzen“. Ich kannte nicht einmal „den Unterschied zwischen einer jüdischen und einer christlichen Tradition. Also habe ich all diese Ungenauigkeiten, die mir gesagt wurden Protestfrei akzeptiert.

Aber dadurch, dass ich mich von diesem kritischen antiorthodoxen Geist, der dort herrschte, beeinflussen ließ fing ich auch an, die Priester für tausende Skandale und eine Reihe von Gerüchten verantwortlich zu machen, die ich gehört hatte, ohne direkte Erfahrung von all dem zu haben von dem ich erzählte.

Während ich diese letzten Dinge sagte, stand ich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, und alle hörten mir zufrieden zu und schüttelten den Kopf. Ich fühlte mich sehr schön, weil ich Menschen um mich herum hatte die bereit waren zuzuhören, zu diskutieren und meine Ansichten zu teilen. Auf dem Rückweg war ich nun überzeugt, dass diese Zusammenkünfte sehr „konstruktiv“ waren.

 


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